Sonntag, 23. Februar 2014

London Calling - Arrival!

Hallo liebe Lesergemeinde,

Die meisten von euch werden wohl  schon einige meiner Blogeinträge zum Thema Auslandssemester gelesen haben – ihr seid nun herzlich eingeladen, über diesen Blog mein nächstes Auslandsabenteuer zu verfolgen. Nach vier aufregenden Monaten in Kanada und einer kurzen Verschnaufpause im schönen Österreich habe ich letzten Freitag nun meine Reise nach London angetreten. Bis Anfang September werde ich diesmal bleiben, um ein verpflichtendes Praktikum in der Marketing Abteilung von English UK zu absolvieren. Besagte Firma ist bekannt als die Dachorganisation aller Sprachschulen in England und ist besonders im Marketing und PR-Bereich sehr aktiv, um möglichst viele Interessenten davon zu überzeugen, dass England der perfekte Ort ist, um seine Englischkenntnisse in einer Sprachschule zu verbessern. Also wird das wohl auch meine Aufgabe sein – Montag geht’s los. Bin schon ganz gespannt, was auf mich zukommt. Ehrlich gesagt, ist mir diesmal Arbeiten sowieso lieber als Studieren. Selbst wenn man erst um 6 Uhr nach Hause kommt – man kann sich gemütlich ins Bett liegen, ohne sich noch darum kümmern zu müssen, was man eventuell noch alles lernen muss. Wenn ich erst mal in meinem Arbeitsalltag drinnen bin, bin ich relativ zuversichtlich, dass die Zeit dann auch sehr schnell vergehen wird.

Nun, erstmal zu dem, was ich bisher erlebt habe. Wie bereits vor meinem Auslandssemester, waren auch bei diesem Praktikum eine Menge Dinge im Vorhinein zu erledigen. Zusage für mein Praktikum habe ich bereits einen Tag nach dem telefonischen Interview am 24. Oktober bekommen. Da sich mehrere meiner Studienkollegen um die zwei ausgeschriebenen Stellen beworben hatten, war ich richtig stolz, dass ich es geschafft hatte, die Chefin von mir zu überzeugen. Somit war eine ganz große Hürde bereits genommen, doch die größte sollte mir/uns noch bevorstehen: die Wohnungssuche. Ich bin ja sehr dankbar dafür, dass viele meiner Kollegen einen Platz in London (oder zumindest in der größeren Umgebung) gefunden haben – so können wir viel unternehmen, und gemeinsam ist man schließlich weniger allein. Und, ganz wichtig, man kann sich zusammen eine Bleibe suchen. Haha, wenn es nur so einfach gewesen wäre. Ursprünglich wollten wir ja eine WG zu viert gründen, was sich jedoch als Mission Impossible entpuppte – entweder wollte der Vermieter die gesamte Miete im Voraus, keine Studenten in seiner Wohnung, einen Mindestvertrag von 12 Monaten oder die Wohnung war schlicht und ergreifend zu teuer. Man Budget hatte ich mich rund 500 Pfund (600 Euro) angesetzt, was ja nach österreichischen Maßstäben gar nicht so wenig für ein WG Zimmer ist. Dennoch, London gilt als eine der teuersten Städte der Welt. Als wir dann beschlossen haben, dass wir uns aufteilen müssen (da Nici und ich im Zentrum arbeiten und Viki und Natascha am Flughafen), schien zunächst alles in Ordnung, wir hatten etwas gefunden. Doch vor Ort entpuppte sich die Wohnung als Treffpunkt zwielichtiger Gestalten mit einer Vorliebe für Marihuana Konsum, weshalb die Suche weitergehen musste. In dieser Zeit hat sich auch Katrin unserer Suche angeschlossen – je mehr Leute man in einer Wohnung kennt, desto besser, oder? Am Dienstag haben wir schließlich eine Wohnung in Kilburn im Stadtbezirk Camden zugesichert.

Nun zum Ankunftstag: Natürlich war der Flug wieder mal überbucht, weshalb wir später starten mussten. Auch bei der Landung hatten wir wieder Zeit verloren, da die gewünschte Parkposition noch von einem anderen Flieger blockiert war. Passkontrolle verlief Gott sei Dank ohne Probleme, und auch meinen Koffer habe ich dann schnell gefunden. Die liebe Viki war so freundlich, mich direkt vom Flughafen abzuholen. Dann hab ich mir auch gleich eine Oyster Card mit Monatsticket für die Zonen 1 und 2 gekauft. Blöderweise bin ich im Nachhinein draufgekommen, dass es für Studenten noch eine wesentlich billigere Karte gegeben hätte. Aber nächsten Monat weiß ich es, wieder was gelernt. Von meiner Station Kilburn hat Katrin mich dann abgeholt. Die Wohnung ist Gott sei Dank nur einen Katzensprung von der U-Bahn entfernt, schonmal ein Pluspunkt. Wohnung im 3. Stock, leider kein Lift, also durfte ich einen 20-Kilo-Koffer über die schmalen Stiegen schleppen – Gott sei Dank muss ich das nicht jeden Tag machen, mir tun heute noch Hände und Schultern weh. Die Wohnung selber hat mich eigentlich relativ positiv überrascht – zwar ziemlich viele Zimmer (ergo, ziemlich viele Mitbewohner!) aber ansonsten ziemlich nett. Hab mir auch gleich eines der Einzelzimmer ausgesucht, die für uns reserviert worden waren. Nun, jetzt habe ich geschätzte 7 Quadratmeter inklusive Bett, Komode, Kasten und Nachtkastl, die ich mein Eigen nennen darf. Mein Zimmer zu Hause ist geschätzte 3mal so groß, aber ehrlich gesagt hab ich kein Problem damit. Immerhin ist das Zimmer sauber, das Bett einigermaßen bequem und ich hab meinen eigenen Rückzugsort. Mitbewohner sind noch nicht viele da, aber ich hoffe wir werden einigermaßen zurecht kommen. Solange sie sich nicht einbilden, alle Bäder zu blockieren, wenn ich gerade dringend aufs Klo muss, sollten wir eigentlich keine Probleme bekommen.

Am Samstag hatten wir bereits viel vor. Nach einem kurzen Stop am Trafalgar Square ging es weiter in die Oxford Street, wo ich gleich ein englisches Handy mit Simkarte besorgt hatte. Kann ja auf jeden Fall nicht schaden, und allzu teuer war es auch nicht. Danach hab ich meinen Mietvertrag in der Agentur unterschrieben, und auch gleich meine Schlüssel abgeholt. Zum Mittagessen verschlug es uns nach Notting Hill – eines der noblen Wohngebiete Londons, hauptsächlich bekannt durch einen schnulzigen Film mit Julia Roberts und Hugh Grant. Im Reiseführer wurde dieses Gebiet bereits als Inbegriff für Flohmarktflair beschrieben, und so war es auch – Antiquitäten, soweit das Auge reicht. Für mich jedoch nur nett anzusehen, gekauft hätte ich sowieso nix. Leider war der ganze Markt ziemlich überlaufen, so dass man auf seine Sachen noch besser acht geben musste.
 
 
Nachmittags trafen wir uns dann am Piccadilly Circus zu einer kleinen Sightseeing Tour. Buckingham Palace, Richtung Themse vorbei am Big Ben, über die Brücke zum London Eye, auf der nächsten Brücke wieder zurück, nach Norden Richtung Soho, wo der Abend schließlich mit einem kleinen Dinner in Chinatown endete. Ja, Chinatown gibt es wohl wirklich in jeder größeren Stadt.




Der Sonntagsmarkt in Brick Lane stand (logischerweise) sonntags auf dem Programm. Was ich an solchen Märkten ja sehr mag – die große Auswahl an verschiedensten Gerichten zum leistbaren Preis. Unser nächstes Ziel, den Bahnhof von King’s Cross, kannte ich ja bereits. Harry Potter Fans unter euch wird nun bestimmt ein Licht aufgehen… Nun, hier hat sich seit meinem letzten London Urlaub im August 2011 einiges getan. Platform 9 ¾ wurde nach innen verlegt, und nebenbei hat man ein nettes Geschäft mit dem gleichen Namen eingerichtet.
 
 
In diesem Moment hab ich mich exakt genauso gefühlt, als ich zum ersten Mal den Riesen Christbaum vorm Rockefeller Center gesehen habe – wieder wie ein kleines Kind. Stoffeulen, Zauberstäbe, Hogwarts Umhänge, und sogar die Karte des Rumtreibers als dekorativer Wandschmuck. Elegante Deko-Gegenstände wie ein Deluminator, den Zeitumkehrer und ein (stolzes 435 Pfund teures) Model vom Hogwarts. Meine Wahl fiel auf eine kleine Stoff Schneeeule (und JA ich hab schon eine große, aber das musste sein) und ein wirklich nettes Fanbuch mit zahlreichen Extras, etwa Harry’s ersten Brief aus Hogwarts im schmucken Kuvert, zahlreichen Zaubertrankrezepten oder die Karte des Rumtreibers. Mit stolzen 26 Pfund zwar auch kein Schnäppchen… Aber wenn man Harry Potter so liebt wie ich, ist es dieser Preis alle mal wert. So ein Sammlerstück bekommt man ja bei uns gar nicht… Als Souvenir auch etwas sehr besonderes.
 
 
Ein abendlicher Ausflug zur Tower Bridge wurde mit einem Lichtspektakel und tollen Fotos belohnt. Bis jetzt verläuft eigentlich alles nach Plan. Morgen werden wir dann sehen, ob mir die Arbeit auch zusagt – drückt mir die Daumen! :)
 
 

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