Dienstag, 15. April 2014

Warwick Castle, Stratford-Upon-Avon & Oxford


Hallo meine geschätzten Leser,

Nun, seit letzter Woche gibt es einige erfreuliche Nachrichten zu berichten. Da uns meine Arbeitskollegin Emma Ende April verlassen wird, um bei einer Krebsstiftung zu arbeiten, ist bei unserer jährlichen „Spring Inward Mission“ ein Platz frei geworden. Das muss ich jetzt wohl kurz erklären. Meine Firma English UK bringt ja Sprachschulen in England mit Agenten im Ausland zusammen, um möglichst viele lernwillige junge Menschen nach Großbritannien zu bringen. Diese Agenten aus dem Ausland statten unserem schönen Königreich nun einen mehrtägigen Besuch ab, um einige Sprachschulen zu besichtigen. Jedes Jahr spezialisiert man sich dabei auf anderes Gebiet Großbritanniens. Diesmal ist eines an der Reihe, welches ich leider noch gar nicht kenne, aber aufgrund seiner Schlösser und Mythen gerne mal näher kennenlernen würde: Schottland. Vor und nach dieser Schottland Reise werden Workshops in London abgehalten, bei denen Agenten und Sprachschulen nützliche Kontakte miteinander knüpfen sollen. Von 19. – 22. Mai darf ich also dabei sein, wenn die English UK Sprachschulen in Schottland vorgestellt werden – genauer gesagt geht es zuerst nach Edinburgh, dann nach Glasgow und schließlich nach Aberdeen (im hohen Norden). Eine tolle Möglichkeit, die Promotion Arbeit von English UK hautnah mitzuerleben und natürlich nebenbei in schönen Hotels zu übernachten, während man Drei-Gänge-Menüs serviert bekommt. Im Bezug auf Sightseeing muss ich aber realistisch bleiben – unser Terminplan ist ziemlich straff organisiert. Aber vielleicht findet sich ja zwischendurch ein Stündchen…

Noch eine gute Nachricht: English UK hat sich  bereit erklärt, mir einen Sprachkurs bis zu einem Preis von 250 Pfund (knapp über 300 Euro) zu finanzieren. Nun gut, Englisch werde ich offensichtlich nicht brauchen. Ebenso wenig Spanisch, da ich ja erst im Jänner die Prüfung mit 97% abgelegt habe – ich kann ja eigentlich relativ viel, nur muss ich mich beim Sprechen erst überwinden. Aber das sollte am IMC auch klappen im 5. Semester. Russisch werde ich dann im September am IMC nachmachen, denn ich wollte etwas ganz Neues lernen – so fiel die Wahl schließlich auf Italienisch. Vergangenen Donnerstag ging es direkt nach der Arbeit los. Bereits die erste Unterrichtseinheit hat mir wirklich viel Spaß gemacht und ich freu mich schon wieder auf die nächste. Diese Sprache hat mich schon länger interessiert – außerdem fällt es mir ja bekanntlich nicht allzu schwer, neue Sprachen zu lernen. Hinzu kommt noch, dass ich ja bereits seit 7 Jahren Spanisch lerne und mir Italienisch als ebenfalls Romanische Sprache daher relativ leicht fällt. Unser Lektor ist ein wirklich sympathischer Italiener um die 30, der viel Wert auf Aussprache legt. Wenn es nach mir geht, könnten wir uns aber auch gleich Hals über Kopf in die Grammatik stürzen – ich kann es kaum erwarten, bis wir endlich Verben konjugieren, Mehrzahl bilden, Pronomen durchmachen und uns mit verschiedenen Fällen beschäftigen. Oh Gott, wie sich das für viele Leute anhören muss. Nun ja, da ich jetzt gar nichts zum Lernen hab, bin ich eben ein bisschen wissensdurstig und möchte diese Zeit bestens nutzen. Da ich ja italienische Mitbewohnerinnen habe, sowie eine Kollegin aus Venedig, kann ich mich zumindest jederzeit an Experten wenden – also ich bin zuversichtlich.

Nun zu etwas ganz Anderem: wie der Titel dieses Eintrags schon vermuten lässt, ging is dieses Wochenende nach Warwick Castle, Stratford-Upon-Avon und Oxford. Ersteres ist eines der bekannteren Schlösser in England und erblickte im 14. Jahrhundert das Licht der Welt. Hoch trohnt es über der niedlichen Stadt Warwick und ermöglicht dementsprechend auch einen beeindruckenden Ausblick.
 
 
 
Warwick Castle unterscheidet sich so ziemlich in allen möglichen Punkten vom zuvor besichtigtem Leeds Castle (siehe voriger Blogeintrag) – aus in der Tatsache, dass sie mir beide sehr gut gefallen haben. Doch während Leeds Castle eher ein kleiner Ort der Idylle ist, umgeben von einem weitläufigen Blumengarten und touristisch gesehen eher ein Geheimtipp ist, ist Warwick Castle voller Leben. Insbesondere für Kinder ist das Schloss sicher ein Riesenspaß – von der Gesichtsbemalung bis zum Prinzessinnenschloss wird den Kleinen wirklich alles geboten.
 
 
Doch wir kamen ebenfalls auf unsere Kosten. Warwick Castle borgte sich nämlich zahlreiche Wachsfiguren aus Madame Tussauds, um unzählige Szenen aus der Vergangenheit nachzustellen, vom Mittelalter bis zur Tudorzeit. Da bekam man u.a. den Hufschmied bei seiner Arbeit zu sehen oder die Hofdamen beim neuesten Klatsch und Tratsch. Während des Rundgangs bewegt sich das Zeitraffer dann immer mehr in Richtung Gegenwart, wo man schließlich schon auf einen klassischen Butler James trifft. Um den Besuchern ein richtiges Mittelalter Feeling zu bieten, wurden sogar Geräusche und Gerüche angepasst – so zeichnete sich der Kerker etwa durch Kettenrasseln und einen eher muffigen Geruch aus. Zu den Highlights zählten natürlich wieder die königlichen Schlafgemächer sowie eine prunkvoll gedeckte Tafel im Festsaal.
 
 
Ausgestellt war auch der bekannteste König Englands, Heinrich VIII., den ich ja schon ein paar Mal erwähnt habe. Hier treffen nun schließlich der König von England und die Prinzessin von Österreich aufeinander:
 
 

Insgesamt hatten wir eine Stunde und 45 Minuten in Warwick Castle zur Verfügung – eine zusätzliche Stunde hätte ich da schon gern gehabt, schließlich gab es noch einiges mehr zu erkunden, u.a. eine Falknershow. Aber man kann eben nicht alles haben, und so ging es schließlich weiter nach Stratford-Upon-Avon.

„Sein oder nicht sein, das ist hier die Frage“ – Stratford ist natürlich in erster Linie als Geburtsort von William Shakespeare bekannt, der am 23. April übrigens 450 Jahre alt geworden wäre. Zwar in Wirklichkeit nur 52 Jahre alt geworden, wurde er durch Werke wie Macbeth, Romeo & Julia, Sommernachtstraum etc doch zumindest literarisch unsterblich. Das Geburtshaus von Shakespeare haben wir besichtigt – eher bescheiden, aber niedlich. Erinnert von außen auch etwas an Schauplätze von Harry Potter – sehr mittelalterlich angehaucht.
 
 

Schließlich erreichten wir unser letztes Ziel, Oxford. Ehrlich gesagt war ich etwas enttäuscht darüber, dass wir nur eine gute Stunde Zeit in Oxford zur Verfügung hatten. Da ich ja im Jahr 2011 schon mal hier war, weiß ich ja, dass man Oxfords Sehenswürdigkeiten wohl kaum in einer Stunde abklappern kann. Auf der geführten Walking Tour habe ich eigentlich wieder das Gleiche wie damals gesehen, gefallen hat es mir aber trotzdem.
 
 
 
Dennoch habe ich beschlossen, dass ich nochmal herfahren werde – schließlich möchte ich auch hier ein College besichtigen, und Busse zwischen London und Oxford kosten sowieso so gut wie gar nichts. Daher werdet ihr wohl erst in einem zukünftigen Blogeintrag mehr über Oxford und seine Sehenswürdigkeiten erfahren. Ich hoffe, ihr hattet dennoch Spaß am Lesen, und bis zum nächsten Mal J

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