Nach langer
Zeit wieder mal ein herzliches Hallo nach Österreich. Tut mir Leid, dass ich
mich jetzt eine ganze Weile nicht von der britischen Front gemeldet habe, hatte
wirklich viel um die Ohren – die Arbeit und auch ein gewisses Maß an
Freizeitstress haben mich stets im Griff.
Spontanität
ist eigentlich noch nie meine Stärke gewesen. Ich bin stets dafür bekannt,
alles lange im Voraus und bis ins kleinste Detail zu planen – in der Welt der
Jana E. wird eigentlich nichts dem Zufall überlassen. In London hat sich das
jetzt aber komischerweise doch etwas geändert – instabile
Witterungsverhältnisse und eine insgesamt lockerere Einstellung zum Leben haben
bestimmt dazu beigetragen. Daher habe ich vor kurzem auch ganz spontan
beschlossen, mir einfach mal frei zu nehmen und den nächstbesten Bus nach
Oxford zu nehmen.
Da es
bereits mein dritter Besuch in dieser weltbekannten Universitätsstadt war, kannte ich mich bereits ein bisschen aus und
wusste daher ja auch schon ungefähr, was mich erwartete. Oxford ist definitiv
eine der Städte, wie sie englischer nicht sein könnte. Bei meinem letzten
Aufenthalt hatten wir leider zu wenig Zeit um das Christ Church College zu
besichtigen, welches die Original „Große Halle“ aus den Harry Potter Filmen
beherbergt und daher für Fans der ersten Stunde, wie ich einer bin, natürlich
ganz oben auf der Wunschliste steht. Wie schon bei der Großen Halle in den
Harry Potter Studios kann ich auch hier wieder sagen, dass der Name doch in
gewisser Weise irreführend ist – sonderlich groß sind beide Hallen nämlich
wirklich nicht. Mit der heutigen Technik, die in der Filmproduktion angewandt
wird, kann man also fast jeden noch so mickrigen Raum in einen spektakulären
Ort der Magie verwandeln.
Trotzdem steht Christ Church College definitiv auf
der Liste der Sehenswürdigkeiten, die man in Oxford unbedingt besuchen sollte,
da es mir insgesamt doch recht gut gefallen hat. Ebenso dazu zählen die
Bodleian Library sowie Radcliffe Camera, das wohl meist fotografierteste Gebäude
Oxfords, zu den „Must-Sees“ der Stadt.
Eine Woche
später, vergangenen Mittwoch, begab ich mich auf eine nicht weniger spontane
Mission nach Bath und Stonehenge. Zwar hatte ich Stonehenge bereits drei Jahre
zuvor besichtigt, allerdings hatte miserables Wetter dafür gesorgt, dass es kein wirklich entspannender
Ausflug war. Glücklicherweise haben mir dieses Mal strahlender Sonnenschein und
sommerliche Temperaturen den Tag versüßt – britisches Wetter, wie man es sich
schöner nicht vorstellen kann, herrlich.
Bei Stonehenge hat sich doch einiges
geändert – tatsächlich hatte man das alte Visitor Centre direkt bei den Steinen
abgerissen und ein modernes etwa zwei Kilometer weiter errichtet. Dort gibt es
neben einem Souvenirshop nun auch eine Ausstellung zum Thema Stonehenge.
Außerdem hat man die kleinen Häuser nachgebaut, in denen die Erbauer Stonehenge
damals (zwischen 3000 und 2000 v.Chr.) gelebt haben. Dieses Steingebilde ist
doch tatsächlich in etwa so alt wie die Pyramiden von Gizeh, das ist doch echt
ein Wahnsinn, wenn man darüber nachdenkt, oder?
Einiges
Interessantes zum Thema hat mir mein kompetenter Audioguide vermittelt – trotz vieler
Forschungen ist der Zweck des Steinkreises bis heute nicht vollständig bekannt.
Nächster
Halt war die wirklich entzückende Stadt Bath – neben Cambridge und Oxford für
meine zweifellos eine der Städte, die das typische, kleinstädtisches England
mit seiner einzigartigen Architektur verkörpern und damit wirklich jeden
Besucher verzaubern. Neben dem Royal Crescent sowie dem Bath Abbey und der Pulteney
Bridge sind die Roman Baths natürlich zweifellos DIE Top Sehenswürdigkeit der
Stadt.
Falls sich jemand gefragt hat, warum die Stadt eigentlich so heißt –
jetzt wisst ihr Bescheid. Zur Zeit der alten Römer hat man hier die heilende
Wirkung der heißen Quellen entdeckt und ein wirklich kunstvolles römisches Bad
hier angelegt. Auch eine Ausstellung zu den Römern wird hier geboten. Für mich
persönlich ein echtes Highlight, auch wenn ich selber noch nicht im schönen Rom
war – das steht jedoch definitiv auf meiner „Wunschliste“ ganz weit oben.
Schade nur, dass gerade sowohl das Kolosseum als auch der Trevi Brunnen
renoviert werden und daher für mich als Fotomotiv ausscheiden. Aber der Besuch
in den römischen Bädern hat mir definitiv noch mehr Lust auf Rom gemacht, so
viel steht fest.
Insgesamt ist die ganze Stadt Bath wirklich sehr
empfehlenswert und schön, daher als Tagesausflug von London absolut zu
empfehlen!
Des
Weiteren kann ich sagen, dass ich den Sommer in London wirklich in vollen Zügen
genieße, selbst wenn tropische Zustände in den U-Bahnen die tägliche Fahrt zur
Arbeit einem Saunabesuch gleichsetzen. Die Zeit vergeht wie im Flug… dennoch
werde ich noch das Beste herausholen J
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