Stadt der
Liebe, Stadt der Kunst, Stadt der Mode – kaum eine Stadt hat so viele Beinamen
wie Paris. Definitiv ist die französische Metropole auch ein absolutes Muss auf
der Liste jedes Reisefreudigen und Fotografen, wie ich einer bin. Paris wollte
ich schon lange sehen, und von London aus ist dieses Traumziel vergleichsweise
günstig zu erreichen. 66 Pfund hin und retour kostete die Fahrt mit dem
Eurostar, mit dem man in knapp zwei Stunden zwischen der britischen und der
französischen Hauptstadt hin und her fahren kann. Nach gründlichen Recherchen
habe ich auch ein Hotel mit einem guten Preis-Leistungsverhältnis gefunden,
dass den Anforderungen und Erwartungen eines eher schmalen Geldbeutels gerecht wird.
Die
Wettervorhersage ließ mein Herz gleich höher schlagen – um die 25 Grad und
strahlender Sonnenschein. Das hieß grünes Licht für tolle Fotos. Unser Hotel
hatte ich mit Bedacht gewählt, fünf Gehminuten vom Bahnhof Gare du Nord. Ergo
konnten wir gleich die Koffer abstellen und uns umgehend auf Entdeckungstour
begeben. Und was ist da wohl die erste Station, wenn ein Liebhaber großer
Sehenswürdigkeiten ist und sich erstmal zurecht finden möchte? Richtig, eine
tonnenschwere Konstruktion aus Eisen, die von einem gewissen Gustav Eiffel
entworfen wurde und wohl zu den bekanntesten Monumenten der heutigen Zeit
zählt. Eiffelturm, Big Ben, Empire State Building, Freiheitsstatue… das sind
doch so die Monumente, die man im Laufe seines Lebens so sehen will, oder?
Tja,
einige habe ich schon gesehen, aber meine Liste ist schier eeeendlos lang. Aber
das ist wieder eine andere Baustelle. Kurzum, das Wetter war perfekt und es war
für mich wirklich ein besonderer Moment, als ich den Eiffelturm erstmals
gesehen habe. Wenn man schon mal da ist, sollte man ihn auch besteigen. Zwar
bin ich nicht die sportlichste Person, wenn es ums Joggen und Gewichte stemmen
geht, aber eines kann ich euch sagen: zu Fuß gehen und Stiegen steigen kann ich
wie keine Zweite. Daher reichte meine Konstruktion auch locker dafür aus, den
Eiffelturm bis zur zweiten Etage zu Fuß zu besteigen. Und das sind doch
geschätzte 150 Meter an Höhe – wie viele Stiegen das jetzt genau sind, kann ich
leider nicht sagen. Was ich euch jedoch sagen kann – an heißen Tagen kommt einem
der Weg doppelt so lange vor. War jedoch eindeutig die günstigere Alternative
zum Aufzug – um vier Euro war man bereits mit von der Partie. Mitten im
Eiffelturm finden momentan Umbauarbeiten statt – faszinierend eigentlich, dass
man die von außen überhaupt nicht sieht. Umso besser, versaut mir zumindest
nicht meine wertvollen Bilder. Für den Ausblick hatte sich der Aufstieg
gelohnt. Auf die Bürogebäude der La Defense, die Seine und den Trocadero hatte
man einen wirklich guten Blick.
Auch Notre Dame, Sacre Coeur und der
Invalidendom waren in der Ferne schon zu erkennen. Leider gab es auch hier
wieder das, wie ich es nenne, „Empire State Building Problem“. So wie man halt
vom Empire State Building aus das Empire State Building nicht sieht, sieht man
vom Eiffelturm auch selbigen nicht. Aber dafür ja sonst fast von jedem Winkel
der Stadt. Nachdem genug Ausblickfotos geschossen wurden, überquerten wir die
Seine Brücke in Richtung Trocadero und wanderten gegen Osten zum Triumphbogen,
an dem die Pariser Prachtboulevards zusammenlaufen. Geschockt musste ich gleich
feststellen, dass ein kleiner Teil hinter weißen Planen versteckt war, offenbar
wieder Restaurierungsarbeiten. War zwar nur ein kleiner Teil, aber… Ach, was
soll ich überhaupt noch schreiben, ihr kennt ja meine Einstellung zu solchen Dingen
mittlerweile ziemlich gut, wenn ihr meine anderen Blogs gelesen habt oder mich persönlich
kennt. Aber im Laufe der Tage wurde die Abdeckung immer weniger, und so ist mir am letzten Tag dieses Foto gelungen:
Glücklicherweise
sind zahlreiche Attraktionen in Paris für EU Bürger unter 26 Jahren gratis,
darunter auch das nette Gebilde des Triumphbogens. Meinen Pass hab ich mit
einer Leichtlebigkeit und einem Hauch Arroganz hingehalten, wie ich es gerne
mit meiner goldenen Kreditkarte mache. Wirkt ja fast wie eine Dauerkarte in
Paris, wirklich fantastisch. Ebenso der Ausblick vom Triumphbogen, auch dieser
war die makabere Wendeltreppe allemal wert. Die Avenue des Champs-Élysées, die Straße der Reichen und Schönen,
war hier auch deutlich zu sehen. Designer aus aller Welt reißen sich um einen
Verkaufsplatz auf dieser prächtigen Allee – und wer es sich leisten kann, lässt
die Kreditkarte glühen. Oder die des Ehemannes. Oder des Vaters, wie auch
immer. In dieser Gegend ein leistbares Mittagessen aufzutreiben, das war
vielleicht eine Herausforderung. Da wollte ich dann Geld sparen und hab mich
schließlich für ein (nicht ganz landestypisches) Big Mac Menü entschieden. Und
siehe da – besagtes Menü schlägt doch glatt mit 7,80 Euro zu Buche. In
Österreich sagen wir gerne „Wien ist anders“ – pfff, von wegen. Paris ist
anders! In vielen Aspekten. Als typische Österreicherin gilt meine feindselige
Haltung in erster Linie natürlich in erster Linie den Deutschen – naja, nicht
unbedingt feindlich, aber wenn ich in London einen Berliner Slang hör, wie man
ihn beim äußerst niveauvollen RTL Nachmittagsprogramm so gerne hört, verdreh
ich eigentlich immer die Augen. Aber die Franzosen sind ja an Unhöflichkeit
kaum zu übertreffen – und dieses penetrante Beharren auf der eigenen Sprache.
Ja, genau deswegen versteht hier auch nur etwa jeder Dritte Englisch.
Eigentlich bin ich mit Englisch immer überall sehr gut zurecht gekommen, aber
hier plagt man sich einfach. Mein gar nicht so kleines Sprachen-Repertoire
beinhaltet nämlich kein Französisch. Ebenso wie diese weltfremde Haltung hat mich
die Aufdringlichkeit der schwarzen Eiffelturm Verkäufer bei den Sehenswürdigkeit
gestört (da muss man wirklich aufpassen, dass einem vor lauter Ärger nicht mal
das N-Wert rausrutscht) sowie der berstende Uringestank in den U-Bahn
Stationen. Angeblich lässt man ja nachts und im Winter die U Bahn Stationen
offen, damit die Obdachlosen hier übernachten können – wundert mich also nicht,
wo der strenge Geruch herkommt. Trotzdem, ums im Österreichischen zu halten: i
kunnt mi auspeibn, es graust ana Sau!
So, zurück zum
Programm: danach fuhren wir weiter zur Basilika Sacre Coeur, die in reinem Weiß
auf dem Montmatre thront und von ihren über 300 Stufen einen Panorama Blick
über Paris bietet. Für diese horrende Anzahl von Treppen hatte ich nach dem
Eiffelturm und Triumphbogen aber wirklich keine Energie mehr, daher mussten ein
paar Fotos von außen reichen. Aus dieser Perspektive ist sie auch nett
anzusehen, wie ein kleines Schlösschen aus Zuckerguss. In dieser Gegend
befinden sich auch die meisten Souvenirgeschäfte. Relativ eng reihen sie sich
hier aneinander und verhökern all das, was man uns Touristen so andrehen kann.
Natürlich eine Hochburg für mein Sammlerherz, und so fanden gleich ein paar
Postkarten sowie ein kleines Modell meines Eisenfreundes (Eisenturm + Eisenbock
= Eisenfreunde) in meine Tasche.
Unserer
weiterer Weg führte uns in Richtung Île de la Cité, eine Binneninsel auf der
Seine und gleichzeitig der älteste Teil von Paris. Hier findet man ein Monument
vor, welches nicht weniger berühmt als der Eiffelturm ist, dafür aber um einige
hundert Jahre älter und meiner Generation unter anderem durch einen Disneyfilm
näher gebracht wurde. In besagten Disneyfilm wurden Wasserspeier lebendig und
ein buckeliger, niedlicher Kerl verkörperte den Protagonisten – na, klingelt’s
jetzt? Ja, die Notre Dame gehört zweifellos zu den schönsten Kirchen, die mir
bis jetzt untergekommen sind. Von innen natürlich wieder um einiges prächtiger
als die englischen Kirchen, da man in Frankreich ja auch vorzugsweise
katholisch ist und da an bunten Fenster und prunkvollen Altären nicht gespart
wird. Fotografieren mit dem Blitz war verboten, allerdings hätte ich ohne Blitz
auf meinen Fotos gar nichts erkannt, also ließ ich meine rebellische Ader das
Ruder übernehmen. Da aber ein Pfarrer gerade die Messe gehalten hat, habe ich
beim Verlassen der Kirche umgehend das große Kreuz gebetet, damit ich mich
nicht mehr so schlecht fühlte. Aber ich denke, es gibt Schlimmeres, als in
einer alten Kirche mit Blitz zu Fotografieren.
Teilweise kann man
in Paris schon einiges zu Fuß gehen, also ließen wir uns mit dem Fersenmoped
zum Louvre transportieren. Einst ein königlicher Palast gewesen, so ist es
heute das größte Museum der Welt – und ja, es ist wirklich ein gigantischer
Gebäudekomplex. Meinem kompetentem Marco Polo Reiseführer habe ich entnommen,
dass man sensationelle 17 km zurücklegen muss, wenn man alles im Louvre sehen
möchte. Leider habe ich mich im Vorfeld zu wenig mit den dortigen Ausstellungen
beschäftigt, um mir ein ideales Louvre Programm für mich zusammenzustellen. Zu
schade, denn der Eintritt wäre wieder gratis gewesen. Dagegen sprachen jedoch
die wie immer langen Warteschlagen sowie das Zeitproblem – wer nur vier Tage in
Paris ist und viel sehen möchte, muss Abstriche machen. So muss ich mir die
Mona Lisa eben das nächste Mal ansehen – so habe ich zumindest einen Grund,
wiederzukommen. Doch auch von außen ist der Palais du Louvre nicht zu
verachten. Die moderne Pyramide bietet einen sensationellen Kontrast zum alten
Palast. Leider bleibt man auch hier von den maximalpigmentierten Mitbürgern mit
ihrer Hehler Ware nicht verschont. („Schleichts eich doch afoch!“)
Auf dem Weg von
der Notre Dame zum Louvre sind wir auch an den Brücken vorbeikommen, wo Leute
ihre Schlösser aufhängen und dann den Schlüssel wegwerfen. Süß ist das eigentlich
schon – würde ich auch machen, wenn ich denn meinen großen, dunkelhaarigen
Traumprinzen mit Doktortitel und Waschbrettbauch schon gefunden hätte. Gut,
anschließend haben wir mal ins Hotel eingecheckt – Zimmer in Ordnung, Bad
relativ groß, alles sauber, fast nichts auszusetzen. Gutes
Preis-Leistungsverhältnis, ich bin zufrieden gewesen mit meiner Wahl.
Gerade um diese
Zeit muss man vergleichsweise lang warten, bis die tiefe Abendsonne endlich das
Weite sucht und dem sanften Mondlicht dem Vortritt lässt. Vor 22.30 tut sich da
gar nichts, und so unternahmen wir um diese Zeit dann gemächlichen Fußmarsch
zum Moulin Rouge, welches sich in unmittelbarer Nähe der Sacre Coeur im Viertel
Montmatre befindet. In der „Roten Mühle“ (ja, so viel Französisch kann sogar
ich) bekommt man angeblich den besten Burlesque Tanz in Paris zu sehen.
Großartige Shows sollen einem hier geboten werden, so sagt man. Reingegangen
sind wir allerdings nicht, ein paar nette Aufnahmen von außen waren auch in
Ordnung. In diesem Viertel spielt sich abends das Leben ab – zahlreiche Bars,
Cafés und auch Striplokale machen die Nacht in Montmatre zum Tag.
Unser zweiter
Tag begann gleich mit einem der Top Touristenziele Frankreichs, in dem
Geschichte wahrhaft lebendig wird: Versailles. Erinnert man sich an den
Geschichtsunterricht aus vergangenen Tagen zurück (lang, lang ist‘s her), so
fällt einem bei Begriffen wie Ludwig XIV, Absolutismus und Vertrag von
Versailles doch noch einiges ein. Zumindest das Bild vom selbsternannten
Sonnenkönig – wie ich finde, nicht gerade eine Schönheit.
Schon bei der
Ankunft stellte man fest, dass es sich hierbei um ein Areal von gigantischem
Ausmaß handelt. An die Lieben in meiner Heimat: der Schlosspark von Grafenegg
ist NICHTS dagegen, nicht mal Schloss Schönbrunn kann da noch mithalten. Über ein
wirklich riesiges Gelände erstrecken sich die symmetrischen Schlossgärten von
Versailles. Der Palast selber nimmt dabei ja nur einen geringen Teil ein. Ein
kleiner Irrgarten beherbergt verschiedene Brunnen, die alle eine bestimmte
Bedeutung haben. Leider sind die Springbrunnen nur dienstags und samstags im
Betrieb, und wir waren an einem Donnerstag da. Warum man die Springbrunnen
eigentlich nicht permanent aktiviert, ist mir immer noch ein Rätsel – dann
würden sich die Besucherströme bestimmt um einiges besser verteilen. Aber die
Franzosen sind eben anders, wie gesagt. Dafür hat sich das Wetter abermals von
seiner guten Seite gezeigt, das ist doch auch was. Mit dem Zug ging es also nach
Versailles, was etwa eine halbe Stunde vom Pariser Stadtzentrum aus dauerte.
Anschließend starteten wir umgehend mit einem Rundgang durch die Gärten –
„Liebe zum Detail“ ist hier noch sehr weit untertrieben. Hier mussten sich wohl
hunderte, wenn nicht tausende Landschaftsarchitekten und Gärtner selbst
verwirklicht haben. Über 67km² (!!!) erstreckt sich das Areal des Schloss
Versailles und zeigt sich mit Springbrunnen, Irrgärten, Skulpturen und allerlei
sonstigem Schnickschnack wirklich von seiner schicksten Seite. Ein Brunnen in
der Nähe des Schlosses wurde zwar auch umgebaut – aber auf so einem riesigen
Areal wird wohl immer irgendwas zu machen sein.
Unser Guide
erzählte uns so manche Anekdote aus der Zeit des Absolutismus in Frankreich –
etwa dass Ludwig XIV ein begnadeter Tänzer war und dass Spiegel zur damaligen
Zeit fast wertvoller waren als Gold. Daher bildet der Spiegelsaal im Inneren
des Schlosses wohl auch das Herzstück von Versailles. Wie das wohl alles im
Frühling aussehen muss, wenn alles blüht und dazu noch ein Springbrunnentag
ist, das habe ich mir dauernd gedacht. Nach einer guten Stunde Führung durch
die Gärten wurden wir mit Audioguides ausgestattet und durften das Schloss
selbst erkunden. Ebenso wie vom ersten Eindruck her, kann ich nur wieder sagen:
Schloss Schönbrunn wirkt sehr schlicht gegen Versailles. Fresken,
Goldverzierungen, aufwendige Wandteppiche und gigantische Portraits – wer den
französischen Absolutismus als Größenwahn klassifizieren möchte, liegt wohl gar
nicht so falsch. Was mir in den Gärten noch nicht so auffiel, jetzt jedoch umso
mehr: obwohl die Springbrunnen an diesem Tag still gelegt waren, wimmelte es
nur so von Menschen. Sowas hatte ich noch nicht erlebt, hunderte von Besuchern
tummelten sich in den prachtvollen Sälen aus Gold und Größenwahn. Das macht
gute Fotos natürlich wieder umso schwerer. Aber zumindest hat man es mal
gesehen – meine mentales Fotoalbum wird kontinuierlich erweitert, was mich sehr
freut.
Von außen
wollten wir uns dann gerne die Gärten ansehen, die wir zuvor noch nicht
abgeklappert hatten – weiter hinten gab es einen weitläufig angelegten See
sowie die Gärten der Marie Antoinette. Dorthin zu gehen, nahm aufgrund der
weiten Entfernung schon mal eine beträchtliche Menge Zeit in Anspruch. Umso
enttäuschter war ich dann von der Tatsache, dass man den Eintritt in die
besagten Gärten von Marie Antoinette wieder zusätzlich entrichten musste. Bei
dem nicht unerheblichen Preis, den wir ja für diesen Ausflug gezahlt hatten, war
das schon eher eine Enttäuschung, das muss ich ehrlich zugeben.
Ein Wassereis
mit Eisteegeschmack und ein paar Postkarten später hatten wir uns wieder auf
dem Bahnhof eingefunden und fuhren mit dem Schnellzug zurück ins Pariser
Stadtzentrum. Von dort aus erkundeten wir erstmals ausführlich den Trocadero,
eine prächtige Plattform direkt gegenüber vom Eiffelturm, auf der anderen Seite
der Seine. Dass man von hier aus den besten Blick zum Eiffelturm hat, ist unter
Paris Touristen längst kein Geheimnis mehr. Einen prächtigen Springbrunnen hat
man auch hier angelegt, sowie diverse Goldstatuen, die die Plattform quasi einzäunen.
Von hier aus sieht man Menschen in den kuriosesten Stellungen vor dem
Eiffelturm posieren, Anweisungen werden in allen möglichen Sprachen von den
Fotografen zugerufen, um diese Erinnerung auf dem perfekten Foto zu verewigen.
Der Trocadero und der dazugehörige Park mit Springbrunnen gehört bestimmt zu
DEN Treffpunkten der Pariser Szene. Im Brunnen zu baden ist nämlich nicht verboten,
und so hat dieser schöne Tag so manchen Sonnenanbeter aus der Reserve gelockt.
Zu Fuß
spazierten wir dann die Seine entlang Richtung Osten, bis zum Place de la
Concorde. Ein mächtiger, ägyptischer Obelisk sticht hier sofort heraus, ebenso
wie zwei Sprungbrunnen, bei denen man an Gold wieder mal nicht gespart hat.
Einen Teil des Platzes hatte man leider wieder mal renoviert. Trotz allem denke
ich, dass das hier der Trafalgar Square von Paris ist – ein wichtiger Platz,
auf dem so manche Veranstaltungen stattfinden und sich das Leben tummelt.
Die Pont
Alexandre III ist wohl die mächtigste und schönste Brücke in Paris, an Engeln
und Gold hat man hier eindeutig nicht gespart. Von der Seine aus hätte ich
sicher noch bessere Bilder bekommen, aber auch von den Ufern aus war sie sehr
schön anzusehen. Der Größenwahn des kleinen Napoleon wurde in dieser Brücke
perfekt repräsentiert. Über die Brücke führte der Weg direkt zum Invalidendom.
Die goldene Kuppel ist von vielen Punkten der Stadt sichtbar, außerdem hat
Napoleon hier seine letzte Ruhe gefunden. Zur Besichtigung kamen wir leider
schon zu spät, aber auch von außen war sie nett anzusehen.
Freitag der 13.
ist ja bekanntermaßen als Unglückstag verschrien – für mich hätte der Tag
glücklicher kaum sein können, denn an diesem Tag besuchten wir den Ort, an dem
Kinderträume Wirklichkeit werden: Disneyland Paris. Ob man mit 21 nicht schon
zu alt für Kinderfilme sei? Von wegen! König der Löwen, Bambi, 101 Dalmatiner,
Arielle, Aristocats, Mulan, Hercules, Aladin – ich hab sie alle geliebt und das
hat sich bis heute nicht geändert. Ducktales und Mickey Mouse standen im
Volksschulalter ebenfalls auf meinem täglichen Programm. Und da träumt natürlich
jedes Kind davon, endlich mal ins Disneyland zu fahren, oder? Als ich beim
Einlass das Schloss von Dornröschen gesehen habe, ist mir gleich das Herz
aufgegangen. Ich konnte es kaum fassen, dass ich tatsächlich im Disneyland
angekommen war, nach all diesen Jahren. An diesem besonderen Tag ließ ich es
mir natürlich nicht nehmen, Minnie Mouse Ohren zu kaufen und den ganzen Tag
damit herumzulaufen.
In den Blumengärten vor dem Schloss traf man auf Simba
& Nala, 101 Dalmatiner, die Aristocats sowie Bambi und seine Freunde, die
man alle kunstvoll und mit viel Liebe aus Blumen nachgestellt hatte. Ach, wenn
man so ein Disneyfan ist wie ich, ist man von dem ganzen Ambiente einfach
zunächst völlig überwältigt. Disneyland Park unterteilt sich in vier kleinere
Parks, die alle jeweils auf ein bestimmtes Thema spezialisiert sind. Fantasy
Land ist die klassische Märchenwelt, in der man beispielsweise auf die Disney Prinzessinnen
treffen kann und mit bunten Karussells eine Runde drehen kann. Adventure Land
richtet sich, wie der Name schon sagt, an Abenteuerlustige und thematisiert
u.a. Fluch der Karibik und Indiana Jones. Im Frontier Land entführt man die
Besucher auf eine aufregende Reise in den Wilden Westen, in die Zeit von
Cowboys und Goldgräbern. Zuguterletzt wäre dann noch Discovery Land, das sich
mit Technik, Raum und Zeit beschäftigt und die bekanntesten Fahrgeschäfte des
Resorts enthält, wie etwa Space Mountain oder Autopia.
Von der
tropischen Vegetation angezogen, machten wir zuerst das Adventure Land
unsicher. Auf Hängebrücken und zahlreichen Stufen fühlte man sich hier wie auf
einer Urwald Expedition, ehe man das Piratenschiff und den Totenkopffelsen zu
Gesicht bekam. Wirklich sehr schön angelegt, hat mich beeindruckt. Unsere erste
Fahrt unternahmen wir im Tempel von Indiana Jones, was aber eher kurz gehalten
war. Ein altes Piratenschloss, das unter dem Motto „Pirates of the Caribbean“
stand, lud natürlich auch gleich zum ausgiebigen Erforschen ein.
Auf kleinen
Booten schien man hier durch eine alte Höhle zu fahren, während einem der
Alltag der Piraten mit vielen Figuren näher gebracht wurde. Wirklich sehr gut
inszeniert, da hat man sich echt Mühe gegeben. Nur Jack Sparrow selber gab sich
leider nicht die Ehre, aber den hatte ich ja vor drei Jahren im Madame Tussauds
bereits getroffen. Auf unserem Weg von Adventure Land ins Frontier Land trafen
wir ganz zufällig auf einen Disneycharakter: Pluto war unterwegs. Mit ihm
wollte ich natürlich gleich ein Foto machen, um diesen Moment festzuhalten.
Zwischen
Adventure Land und Frontier Land traf man u.a. auf Aladins Welt, Pocahontas‘
Indian Village sowie zahlreiche Restaurants, falls man sich zwischendurch mal
einen Snack gönnen wollte. Die Architektur von Frontier Land wird dominiert von
einem großzügig angelegten See, aus dessen Mitte ein paar rote Steinfelsen
emporragen. Sollte eine alte Goldmine darstellen, erinnerte mich persönlich
jedoch eher an den Grand Canyon, vielleicht aufgrund des roten Gesteins. Hier
bot sich auch eine der bekanntesten Attraktionen des Disneylands. Big Thunder
Mountain nennt sich das Ding. Auf einer Disneyland Seite hatte ich entnommen,
dass man hier gelegentlich um die 90 Minuten (!!!) auf seine Fahrt in der
Schlange warten muss. Glücklicherweise war an diesem Tag aber nicht allzu viel
los – ich schätzte, dass wir zwischen 15 und 20 Minuten gewartet haben. Das ist
doch ein guter Schnitt, will ich mal meinen. Außerdem hat es sich ausgezahlt –
vom Action und Spaßfaktor her bisher die beste Attraktion im Disneyland.
Anschließend bot sich die Möglichkeit, auf dem künstlich angelegten See eine
kleine Bootsfahrt zu unternehmen – ließ ich mir natürlich auch nicht entgehen,
bot ja immerhin schöne Perspektiven für Fotos. Am anderen Ufer das Sees ragte
ein altes, merkwürdiges Haus empor, genannt Phantom Manor. Mystery und Grusel
find ich ja auch extrem spannend, daher war das schon mal ein Fixpunkt auf
meiner Liste, und eine Warteschlange fanden wir auch nicht vor. Die Bahn führte
also durch ein altes Gruselschloss, in dem alle klassischen Gruselelemente
vertreten waren: das Skelett, dass aus seinem Sarg kriecht, die Geisterfrau im
weißen Kleid und der unheimliche Friedhof um Mitternacht. Haben sie aber
wirklich gut hingekriegt, muss ich ehrlich sagen – da könnte sich so manche
heruntergekommene Geisterbahn im Wiener Prater etwas abschauen. Damit wäre ich
am liebsten nochmal gefahren, wenn es die Zeit nur zugelassen hätte. Zahlreiche
Restaurants boten eine Vielzahl von kulinarischen Köstlichkeiten an. Dass man
ja eigentlich gezwungen war, direkt hier in einem der Disneyland Restaurants
sein Mittagessen einzunehmen, hat man die Preise auch dem Monopol entsprechend
angepasst. Da kam ich ja mit meinem mexikanischen Mittagessen, bestehend aus
zwei Takkos und einer Portion mexikanischem Reis, um knapp 10 Euro ja noch sehr
gut davon.
Fantasy Land
ist meines Erachtens eher für die Kleineren geeignet – beispielsweise kann man
in den Teetassen des Verrückten Hutmachers oder auf Dumbo’s Karussell eine
Runde drehen oder mit Peter Pan auf Entdeckungstour gehen. Das ist dann doch
nicht mehr so ganz meine Altersklasse. Im Wunderland Irrgarten traf ich jedoch
auf alle Charaktere, die auch schon den Weg der kleinen Alice kreuzten –
angefangen vom weißen Kaninchen über die qualmende Raupe und die Grinsekatze
bis hin zur Herzkönigin. Eine Fixpunkt im Disneyland ist natürlich ein Meet
& Greet mit dem bekanntesten Disney Charakter aller Zeiten: Mickey Mouse. Stolze
45 Minuten durfte ich mich dafür anstellen, aber es hat sich definitiv gelohnt.
Ein Foto mit der Mickey Mouse gehört bei einem Disneyland Besuch eben einfach
dazu.
Discovery Land
hat für mich persönlich ein bisschen zu wenig Disneyflair, weil es eben zu eher
auf Wissenschaft und Technik ausgerichtet ist – und für diese vertrottelte Toy
Story konnte ich mich sowieso nie begeistern. Am späten Nachmittag wartete
schließlich das Highlight jedes Disney Besuchs auf uns: die Parade. Auf ihren
kunstvoll inszenierten Wagen gaben sich die Disneyfiguren die Ehre. Highlights
waren dabei für mich natürlich Winnie Pooh (oh Gott, wie hab ich den geliebt)
sowie ein kombinierter Wagen, der vorne meinen absoluten Lieblings Disneyfilm zeigte
und das Dschungelbuch von hinten. Überragend, natürlich mit viel Musik und Tanz
unterlegt.
Tja, dem ist
kaum noch etwas hinzufügen. Am Samstag legten wir unseren Fokus wieder auf
Sightseeing. Der Triumphbogen, die Opera Garnier (welche der Pont Alexandre III
und dem Invalidendom im Rennen um Paris‘ goldigste Sehenswürdigkeit um nichts
nachsteht) und der Jardin du Luxembourg standen noch auf dem Programm, ehe uns
am späten Nachmittag der unterirdische Eurostar wieder zurück nach London
brachte.
Man kann meinen
Aufenthalt also folgendermaßen zusammenfassen: Paris ist bestimmt eine der
schönsten und romantischten Städte der Welt. Dass sie einst eine der
wichtigsten Städte der Welt war, merkt man hier ganz deutlich – von ihrer
Pracht hat die Stadt nichts verloren. Der Eiffelturm ist für mich wie der Big
Ben in London – ich könnte ihn einfach stundenlang betrachten und mich an
diesem Anblick erfreuen. Und natürlich etwa 500 Fotos machen, die dann im Endeffekt
alle gleich aussehen. Paris werde ich mir definitiv nochmal ansehen – immerhin war
ich leider weder auf der Notre Dame (wo ich doch soooo gerne die Wasserspeier
aus dem Film gesehen hätte) noch im Louvre, da mich die langen Warteschlange
abgeschreckt haben. Dass mich der Disneyzauber ordentlich gepackt hat, muss ich
wohl nicht extra erwähnen – kann es nicht erwarten, in Florida die sieben Parks
von Disney World zu erkunden!
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