Meine Güte, die Zeit zieht aber auch
wirklich mit Mopsgeschwindigkeit an mir vorüber. Weniger als drei Wochen sind
es noch, ehe ich mich mit vollem Koffer, höchst wehmütig auf den Weg zum
Flughafen London Heathrow machen werde, und das Kapitel London endgültig
abschließen werde.
Glücklicherweise ist jedoch noch
etwas Zeit, die ich natürlich effektiv nutzen werde.
Vergangenes Wochenende stand wieder
ein bisschen Sightseeing auf dem Programm. Am Samstagmorgen haben wir den
Kensington Palace besichtigt, der zu den royalen Palästen Großbritanniens
zählt. Vor allem Königin Victoria (nach der hier in London ja einiges benannt
wurde, u.a. eine U-Bahn Linie & Station) und ihr Gemahl Albert werden mit
diesen Palast in Verbindung gebracht – was wohl daran liegt, dass Victoria hier
geboren wurde und im Stiegenhaus des Palastes zum ersten Mal auf Albert traf.
Neben den State Apartments (königliche Schlaf- und Wohngemächer), kann man hier
die bekanntesten Kleider diverser royaler Damen besichtigen. Die berühmtesten
darunter sind natürlich die Roben von Lady Diana, mit denen natürlich in erster
Linie geworben wird. War wirklich nett anzusehen, trotzdem empfehle ich den
Kensington Palace in London eher Wiederholungstätern. Wer zum ersten Mal in
London ist, sollte sich eher auf die bekannteren Sehenswürdigkeiten wie den
Tower of London, Madame Tussauds usw fokussieren – Zeit ist ja bekanntlich
Geld.
Ohne Frage zu den Top
Sehenswürdigkeiten zählt jedoch unsere Nachmittagsbesichtigung, der Buckingham
Palace. Ab Ende Juli zieht sich die Queen nämlich in ihre Sommerresidenz, den
Holyrood Palace in Edinburgh/Schottland zurück und gibt dadurch der
Öffentlichkeit die Möglichkeit, einen Teil ihrer privaten Gemächer zu
besichtigen. Für dieses Vergnügen lässt Eure Majestät die Touristen jedoch tief
in die Tasche greifen – 20 Pfund darf man für den Eintritt der State Apartments
hinlegen. Wie schon bei der Besichtigung der Kronjuwelen vertritt man
offensichtlich auch im Buckingham Palace die Meinung, dass man Fotografie
unverzüglich als 8. Todsünde einstufen sollte. Was denken sich diese
unterbelichteten Touristen eigentlich dabei, für das viele Geld dass sie für
den Eintritt bezahlen, auch noch Fotos machen zu dürfen? Wie unverschämt ist
doch der Wunsch, die Erinnerungen an diese Besichtigung mit einer Kamera
festzuhalten! Nein, ernsthaft, Sarkasmus Ende: Das ist doch wirklich
lächerlich. Was ist denn schon dabei, wenn man von den königlichen
Räumlichkeiten Fotos macht? Sind ja weder irgendwelche empfindlichen Fresken
noch Wandmalereien, die Blitzlichtfotografie nicht vertragen würden. Aber
Hauptsache im Souvenirshop bekommt man die Möglichkeit geboten, für einen
stolzen Preis ein Guide Book zu erwerben, das sämtliche Fotos enthält. Da
hätten wir auch schon das Motiv hinter dem Fotografieverbot entdeckt: „Gschäftmocherei“.
Ja, so und nicht anders.
Dennoch habe ich es mir auch diesmal nicht nehmen
lassen, ein paar unauffällige Aufnahmen mit meiner Handykamera zu machen, um
zumindest ein paar Erinnerungen (wenn ich auch von eher schlechter
Bildqualität) für mich persönlich festzuhalten. Bin dabei auch nur einmal kurz
darauf hingewiesen worden, dass Handy wegzupacken… tja, kann passieren.
Abgesehen von diesem lästigen Verbot
würde ich den Besuch des Buckingham Palace jedoch sofort weiterempfehlen. Wer
London während der Sommermonate bereist, sollte sich diese Gelegenheit
keinesfalls entgehen lassen – wie der Tower of London, Madame Tussauds usw
zählt auch der Buckingham Palace meines Erachtens zweifellos zu den den absoluten „Must-Sees“
von London. Auch dieses Mal wurde an Gold wieder nicht gespart, die Einrichtung
des Palastes hat wirklich viel Stil. Außerdem bekommt man bei der Ausstellung „Royal
Childhood“ einen guten Einblick in den Alltag eines Königskindes im Palast.
Tja, arm dran ist der royale Nachwuchs bestimmt nicht: Spielzeug bis zum
Abwinken, und natürlich auch einen eigenen Kinosaal. Na klar, nobel geht die
Welt schließlich zugrunde.
Ein Audioguide in verschiedenen
Sprachen hat uns einiges Interessantes zum britischen Königshaus und dem
Buckingham Palace selbst mitgeteilt. 775 Zimmer (!!!) hat der Palast zu bieten,
darunter über 70 Bäder. Ganz ehrlich, wer braucht wirklich so viele Badezimmer?
Durch den Buckingham Palace Garten
verlässt man den Palast schließlich. Meine Eintrittskarte konnte ich mir
kostenlos in eine Jahreskarte umwandeln lassen – mal sehen, ob ich sie nochmal
brauchen werde. Alles in allem ein sehr royaler Tag, wie man ihn sich
vorstellt.
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