Sonntag, 9. März 2014

Love Me Do

Hallo liebe Leser,

Eine weitere Woche in London neigt sich dem Ende zu. Meine Arbeit sah diese Woche etwas anders aus als gewohnt, da meine Vorgesetzte auf der English UK Messe in Wien war. Daher wurde ich für diese Woche mit einem kleinen Projekt betraut. Kürzlich wurden die 100 internationalsten Universitäten der Welt gekürt – darunter auch bekannte Namen wie die University of Cambridge und das Massachusetts Institute of Technology (MIT). Nun war es meine Aufgabe, diese Institutionen für unsere Bildungsmesse „Study World“ im September anzuwerben. Universitäten, die nicht bereits in unserer Datenbank als regelmäßige Kontakte angeführt waren, musste ich telefonisch für unser Event anwerben. Gar nicht so einfach, wenn man bedenkt, dass diese Unis ja auf der ganzen Welt verstreut sind und man mitunter beachtliche Zeitverschiebungen in Betracht ziehen muss. Mein Fazit dieses Projekts: Weltbekannte Institutionen wie das MIT reagieren auf solche Anfragen relativ freundlich und stellen ihre Kontaktdaten zur Verfügung, während weniger bekannte ihre Anrufer wohl einfach mal nach einer beachtlichen Zeit in der Warteschlange abwürgen. Durch besonders unfreundliches Verhalten und mieses Englisch hat sich vor allem die Technische Universität Wien ausgezeichnet. Achja, und französisch-sprechende Völker sind wohl nach wie vor davon überzeugt, dass jeder Mensch auf dieser Welt ihre Sprache sprechen muss. Anders kann ich es mir wohl kaum erklären, warum die Anrufbeantworter und Telefonsysteme dieser ach so internationalen Unis nur auf Französisch verfügbar sind. Wirkt auf mich eher engstirnig als weltgewandt – aber das ist wieder eine andere Geschichte.
 
 

Wie immer bildete auch diese Woche das Wochenende den Höhepunkt der Woche. Samstag zu Mittag trafen wir uns bei Covent Garden, der bekannten Markthalle. Nett zum Anschauen, aber bei den Preisen möchte man doch eher woanders essen. Bekannt war mir dieser Platz vor allem durch das Buch „Bob der Streuner“, in dem ein Londoner Straßenmusikant von seiner Beziehung zu seinem roten Kuschelkater erzählt. Zum Mittagessen trieb es uns schließlich wieder ins Garfunkel’s, wo ich diesmal der Pizza eine Chance gab. Fazit: relativ gut, vom Hocker gehauen hat’s mich aber auch nicht. Mein Maßstab liegt mit der Pizzeria Al Capone in Krems ja auch ziemlich hoch.
 
 
 
Nach einem kurzen Fotostop bei vier schicken Telefonzellen und dem Trafalgar Square (an dem wirklich seeeehr viel los war) ging es wieder die „klassische“ Route entlang – Buckingham Palace, Big Ben, über die Brücke vorbei am London Eye und über die andere Brücke wieder zurück. Als die Löwen des Trafalgar Square nicht mehr gesperrt waren, habe ich es auch endlich mal gewagt und bin die etwa 2 Meter hohe Wand hochgeklettert. Danke dabei übrigens an meine Stützen Natascha und Nici, und an die Vicky, die dabei so ein dämliches Foto von mir gemacht hat, wie ich da verzweifelt versuche, die Wand hochzuklettern. Schließlich habe ich es aber doch geschafft und mit einem Löwen ein Foto gemacht. Was sich eine Jana in den Kopf setzt, das zieht sie halt auch durch – auch wenn ich kein athletisches Ass bin. Generell sind wir immer recht gut zu Fuß, so dass ich am Abend meist ziemlich erschöpft ins Bett falle und mich dabei richtig gut fühle.
 
 

So auch diesen Samstag, daher hab ich das Ausgehen mal ausgelassen. Dementsprechend war ich sonntags bereits um 7.00 Uhr wach. Besagter Sonntag lockte mit wolkenlosem Himmel, 18 Grad und massenhaft Sonnenschein – der Frühling schien wohl endlich Einzug im sonst so tristen London zu halten. So zog es mich bereits am Sonntagmorgen an die Themse zu einem Frühlingsspaziergang. Die sonst so überlaufene Brücke beim Big Ben sowie die Uferpromenade in dieser Gegend waren bis auf ein paar Jogger menschenleer. Kaum eine Wolke am Himmel, sinnliche Ruhe – so erlebt man London nur ganz selten. Für mich ein wirklich toller Moment – und dank der günstigen Stellung der Sonne sind dabei auch einige ganz nette Fotos herausgekommen. Hätten fast schon Postkartenqualität, wenn ich das mal so sagen darf. Weiter ging es zu Tower Hill, wo ich um den Tower herumspaziert bin. Auch die Tower Bridge habe ich an diesem Tag zum ersten Mal überquert. Eine wirklich schöne Brücke mit toller Architektur, die hat mir immer schon gefallen. Den Tower selbst werde ich auch definitiv nochmal besuchen, wenn es sich ergibt. Vielleicht ist es ja mittlerweile erlaubt, die Kronjuwelen zu fotografieren. Würde sich gut in meinem Fotobuch machen, das ich bestimmt nach London noch erstellen werde. Aber warten wir mal ab…
 
 
 
Sonntag mittags waren wir gleich in einem Lokal in unserer Nähe essen, welches ein weitaus besseres Preis-Leistungsverhältnis bot als die Lokale im Zentrum (auch irgendwie klar). Nach zahlreichem Umsteigen (da unsere Jubilee Linie gesperrt war) erreichten wir schließlich die Oxford Street. Nach über zwei Wochen in  London wurde es dann auch endlich Zeit für anständiges Einkaufen – da wir aber schon den ganzen Tag etwas spät dran waren, haben wir aber im Endeffekt doch nur ein Geschäft geschafft. Dieses hat sich dafür jedoch ausgezahlt. Auf eine Empfehlung hin wollte ich ins „New Look“ schauen, um mir neue Schuhe zuzulegen. Und die haben tatsächlich echt schöne Paar Schuhe zu (für London) wirklich vernünftigen Preisen – etwa 15 Pfund das Paar. Da ich mich zwischen zwei nicht entscheiden konnte, habe ich einfach bei beiden zugeschlagen.  Sind aber auch wirklich sehr schön und bequem, also ist mein hart verdientes Geld gut angelegt. Anschließend fuhren wir dann weiter Richtung Osten, um ein verbilligtes kleines Abendessen am Brick Lane Market zu ergattern. Die meisten Stände hatten zwar bereits geschlossen, dennoch hab ich noch eine anständige Portion Chinesisches Essen zum reduzierten Preis bekommen.
 
 

Übrigens habe ich mir diese Woche auch endlich eine Miniaturausgabe des Big Ben gekauft, sogar mit echter Uhr. Die geht zwar komplett falsch und ich hab keine Ahnung, wie man sie umstellt, aber das ist ja halb so wild. Die Sache mit meinem Bankkonto sollte sich mittlerweile auch erledigt haben (Karte ist da, aber PIN fehlt noch) und das Interview für meine Versicherungsnummer habe ich dann am Dienstag. Hoffe das verläuft mehr oder weniger problemlos, damit ich diese bürokratische Last endlich los bin. Das Wetter ist für nächste Woche wieder schön sonnig und warm angesagt, da freut man sich doch schon wieder umso mehr. Übrigens haben wir auch meine ersten Besuche schon fix gebucht: mein kleines Schwesterherz kommt zu Ostern und meine Eltern zu meinem Geburtstag im Mai. Da werde ich mir noch einiges einfallen lassen, freue mich aber schon umso mehr drauf. Und ihr auch, hoffentlich! ;)

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