Woche 3 –
wie die Zeit verfliegt. Langsam aber sicher fühle ich mich in der Arbeit schon
richtig britisch, wenn ich mit der Teetasse am Schreibtisch sitze. Die Aufgaben
selber sind mal mehr, mal weniger aufregend… Wie das eben im Arbeitsleben so
ist. Aber wie immer vergeht die Zeit sehr schnell – und ehe man sich’s versieht,
ist eh schon wieder Wochenende. Und das Wochenende auch wieder vorbei, leider
Gottes…
Besagtes
Wochenende war dieses Mal allerdings wirklich ein Highlight, besonders im Bezug
auf das Wetter. Kaum Wolken am Himmel, strahlender Sonnenschein und immer schön
um die 15 Grad.
Da ich ja
sowieso eine Frühlingsjacke gebraucht habe, wollte ich den Samstag Vormittag
gleich dafür nutzen. Leider ist es ja auf der Oxford Street genauso, wie es
auch in Krems oder Wien ist – wenn man etwas Bestimmtes sucht, kann man sich
sicher sein, dass man alles andere findet. Und so haben u.a. eine neue
Jeansbluse, eine Sonnenbrille und ein Shirt den Weg in mein Einkaufssackerl
gefunden. Schlussendlich habe ich aber dann doch noch die passende Jacke
gefunden – Ende gut, alles gut. Der Rest dieses Samstags war relativ sportlich
geprägt, von der Tower Bridge startend sind wir über St Paul’s Cathedral bis
London Eye gegangen, und dann wieder hoch zum Oxford Cirucs – laut Google Maps
etwa acht Kilometer. Die Jogger unter euch
werden jetzt wohl mit den Augen rollen, aber für ein eher sportliches „Naturtalent“
wie mich ist das schon beachtlich. Bei dem tollen Wetter will man aber auch
einfach raus und sich an dieser einzigartigen Stadt mit all ihren Facetten erfreuen.
Und mit meinen super Mädels machen solche Rundgänge natürlich gleich doppelt
Laune :)
Nun aber
zum eigentlichen Highlight der Woche, unserem Ausflug nach Cambridge am
Sonntag. Der Treffpunkt, Gleis 9 ¾, war uns ja bereits bestens bekannt – also haben
wir auch gleich hingefunden. Nach etwa zwei Stunden Busfahrt erreichten wir
dann die weltbekannte Universitätsstadt Cambridge. Momentan zählt die Stadt
etwa 120.000 Einwohner, wichtiger ist für Cambridge jedoch die Zahl 40.000 –
das ist nämlich die Anzahl der Pfund, die ein Student an der University of
Cambridge pro Jahr hinblättern muss, um an dieser Elite Institution studieren
zu dürfen. Tja, sind wohl eine gut verdienende Familie oder auch eine Ölquelle
im Garten von Vorteil… Dennoch wurde Cambridge im Ranking der weltweit
angesehensten Universitäten auf Platz 5 (hinter Harvard, Stanford, MIT und
Oxford) gewählt, was in meinen Augen ja schon sehr beachtlich ist. Wäre ich
dort heute auf meinen Traummann gestoßen, wäre ich für die nächsten Jahre
zumindest finanziell abgesichert… aber man wird ja wohl noch träumen dürfen.
Los ging
unser Programm mit einer etwa einstündigen Walking Tour im Bereich des King’s Colleges
(eh das wichtigste Gebäude). Dabei haben wir einige interessante Fakten
erfahren, u.a. dass das britische Königshaus die Ausbildung für Prinz Charles‘
Bodyguard am Trinity College finanziert hat – und dieser dann im Endeffekt um
einiges besser abgeschnitten hat als Eure Majestät.
Anschließend
haben wir auf eigene Faust das weltbekannte King’s College besichtigt. Leider
inkludiert der Eintrittspreis von 5 Pfund nur den Eintritt in die gotische
Kapelle und einen Rundgang durch die Innenhöfe… noch nicht mal den perfekten
englischen Rasen darf man betreten. Aber naja, wenn jeder darauf rumtrampeln
würde, wär er auch wohl kaum so perfekt. Aber, da ich sowieso immer mach was
ich will, hab ich ihn trotzdem mit einem Fuß berührt – gab mir einen richtigen
Kick :P
Anschließend
stand eine wirklich nette Bootsfahrt
entlang des Cam River auf dem Programm. Gott sei Dank musste man bei
diesen Ruderboten nicht selber rudern bzw. lenken, denn mit meinem Talent
hätten wir das Boot schon dreimal umgekippt. Hat sich wirklich ausgezahlt, man
hat einiges gesehen, trotz des umfangreichen Enten-Gegenverkehrs auf dem Fluss.
Beim anschließenden Herumschlendern ließ ich es mir natürlich nicht nehmen,
wieder mal eine hübsche Postkarte für meine Sammlung zu kaufen. Wir haben für
Cambridge wirklich genau den richtigen Tag bzw. Jahreszeit erwischt… Krokusse,
Narzissen, Himmelschlüssel – alles blüht in den herrlichen Parks und macht
richtig Lust auf Frühling.
Alles im
allem ist Cambridge wirklich nett anzusehen, besonders für Liebhaber
klassischer britischer Architektur und kleinen Gassen mit Kopfsteinplaster
bietet die Stadt einiges. Der nächste größere Ausflug steht in zwei Wochen an –
Leeds Castle und Canterbury… und ich freu mich drauf :)
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