Letzte
Woche habe ich in meinem Blogeintrag ja von dem fabelhaften Wetter und den frühlingshaften Temperaturen geschwärmt.
Hm, ja das ist jetzt wieder Geschichte. Zwar hat die Sonne hier noch meistens
die Oberhand, allerdings hat ein rascher Temperatursturz dafür gesorgt, dass
ich meine Winterjacke doch noch nicht vollständig aus dem Kasten verbannen
konnte. Außerdem ist das Wetter derzeit sehr wechselhaft – dunkle Wolken,
Sonnenschein und gelegentliche Regenschauer liefern sich quasi stündlich ein
spannendes Duell. Outdoor-Aktivitäten zu planen wird dabei natürlich umso
schwieriger… Dennoch muss ich sagen, dass wir ein relativ nettes Wochenende
verbracht haben.
Am Samstag
haben wir uns Harrod’s mal genauer angesehen – eines der größten, bekanntesten
und wahrscheinlich auch teuersten Kaufhäuser der Welt. Hier gibt es wohl
nichts, was es nicht gibt. Welch eine Ironie, dass ich das damals bei meinem
ersten Walmart-Besuch auch gesagt habe, wobei man Walmart und Harrod’s
natürlich nicht miteinander vergleichen kann. Natürlich waren die Designer
Handtaschen und Luxusmöbel nett anzusehen, allerdings für unser Budget nicht
unbedingt geeignet. Sollte ich mir jedoch mal einen Millionär angeln, weiß ich
zumindest schon mal, wo ich in Zukunft dann einkaufen gehe… Anschließend sind
wir wieder mal in London umhergeschlendert. Manche von euch werden sich jetzt
wohl denken „das macht die doch eh jedes Wochenende“. Ja, stimmt sogar.
Allerdings wird es mir auch einfach nicht langweilig. Ich könnt mir Big Ben,
Tower Bridge & Co stundenlang ansehen und wär immer noch nicht gelangweilt.
„When a man is tired of London, he is tired of life“ – dieses Zitat habe
ich mal wo aufgeschnappt. Und
tatsächlich, ich kann nur zustimmen.
Dennoch
wollten wir uns am Sonntag wieder mal über die Grenzen Londons hinauswagen. Ein
Zug Richtung Südwesten brachte uns zu Hampton Court Palace. Wird wohl nur den
wenigsten von euch bekannt sein… Dieses Schloss wurde im Tudor Stil gebaut und
ist vor allem durch seinen berühmtesten Residenten Heinrich den VIII. bekannt.
Letzterer machte sich vor allem dadurch einen Namen, dass er etwa acht oder
neun Ehefrauen hatte, und die meisten davon umbringen ließ, weil ihm der Papst
die Scheidung verwehrt hat. Ist vielleicht nicht unbedingt der beste Weg, um in
Geschichtsbüchern verewigt zu werden, aber das ist wieder eine andere
Geschichte.
Hampton
Court Palace ist wirklich ein sehr schönes Gebäude, und mit seinen roten Steinmauern
nahezu unverkennbar. Das Wetter an diesem Tag war natürlich auch wieder sehr
wechselhaft, so dass ich gelegentlich meine liebe Not mit dem Fotografieren
hatte. Was mich besonders gefreut hat: Eintritt in die Schlossgärten und Parks
war an diesem Tag kostenfrei. Warum? Naja, das weiß ich eigentlich auch nicht.
Was ich jedoch weiß, ist, dass uns der Eintritt sonst mindestens 5 Pfund
gekostet hätte. Ins Schloss selber durften wir ohne Eintrittskarte natürlich
nicht – aber einem geschenkten Gaul schaut man ja bekanntlich nicht ins Maul.
Ähnlich wie
bei Versailles und Schönbrunn sind auch die Schlossgärten des Hampton Court
Palace in einem geometrischen Muster angelegt, und die Buchsbäume sind aufs Genaueste
beschnitten. Wie viele Gärtner hier wohl beschäftigt sind, das wüsste ich gern.
Hat mir sehr gut gefallen – überhaupt dann, als die Sonne endlich wieder die
Oberhand über die düsteren Wolken gewonnen hat. Übrigens habe ich auch erstmals
einen Guiness World Record in natura bewundern können: den größten und
gleichzeitig ältesten Weinstock der Welt. Der war schon wirklich groß, wenn man
bedenkt, dass er ein eigenes Gewächshaus in mittlerer Größe benötigt. Wäre für
die Weinhauer unter meinen Lesern (ich weiß dass es sie gibt) sicher
interessant gewesen. Beim anschließenden Mittagessen in einem Lokal vor Ort
habe ich mich wieder auf die Suche nach der perfekten Pizza von London gemacht.
Leider habe ich sie wieder nicht gefunden – alle bisherigen Kandidaten waren
zwar gut, haben mich aber nicht vom Hocker gehauen. Die Suche muss also
weitergehen…
Seit heute
vertrete ich unseren Customer Service Officer in der Arbeit. Das heißt,
zusätzlich zu meiner Arbeit bin ich nun für Telefon- und E-Mail Anfragen,
Beschwerden, Bewerbungen, das Meeting Catering und die Post zuständig. Da kommt
schon ganz schön was zusammen – langweilig wird mir während der nächsten vier
Wochen also sicher nicht. Solange dauert es nämlich noch, bis unsere neue Mitarbeiterin
für diesen Fachbereich anfängt. Einen Lichtblick gibt es jedoch: mein erstes
Gehalt ist endlich da! :)
Ja, recht
viel mehr gibt es von dieser Woche auch nicht zu erzählen. Ich hoffe doch, dass
ihr lieben Leser mir auch noch für viele weitere Wochen treu bleiben werdet!
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