Montag, 24. März 2014

Hampton Court Palace

Somit wär’s offiziell – das erste Monat in London ist überstanden. Und nebenbei gesagt, es ist wie im Flug vergangen. Generell find ich es bemerkenswert wie schnell die Zeit verrinnt – kaum ist Montag, ist auch schon wieder Freitag und man freut sich auf’s Wochenende. Leider vergeht besagtes Wochenende noch schneller…

Letzte Woche habe ich in meinem Blogeintrag ja von dem fabelhaften Wetter und  den frühlingshaften Temperaturen geschwärmt. Hm, ja das ist jetzt wieder Geschichte. Zwar hat die Sonne hier noch meistens die Oberhand, allerdings hat ein rascher Temperatursturz dafür gesorgt, dass ich meine Winterjacke doch noch nicht vollständig aus dem Kasten verbannen konnte. Außerdem ist das Wetter derzeit sehr wechselhaft – dunkle Wolken, Sonnenschein und gelegentliche Regenschauer liefern sich quasi stündlich ein spannendes Duell. Outdoor-Aktivitäten zu planen wird dabei natürlich umso schwieriger… Dennoch muss ich sagen, dass wir ein relativ nettes Wochenende verbracht haben.
 
 

Am Samstag haben wir uns Harrod’s mal genauer angesehen – eines der größten, bekanntesten und wahrscheinlich auch teuersten Kaufhäuser der Welt. Hier gibt es wohl nichts, was es nicht gibt. Welch eine Ironie, dass ich das damals bei meinem ersten Walmart-Besuch auch gesagt habe, wobei man Walmart und Harrod’s natürlich nicht miteinander vergleichen kann. Natürlich waren die Designer Handtaschen und Luxusmöbel nett anzusehen, allerdings für unser Budget nicht unbedingt geeignet. Sollte ich mir jedoch mal einen Millionär angeln, weiß ich zumindest schon mal, wo ich in Zukunft dann einkaufen gehe… Anschließend sind wir wieder mal in London umhergeschlendert. Manche von euch werden sich jetzt wohl denken „das macht die doch eh jedes Wochenende“. Ja, stimmt sogar. Allerdings wird es mir auch einfach nicht langweilig. Ich könnt mir Big Ben, Tower Bridge & Co stundenlang ansehen und wär immer noch nicht gelangweilt. „When a man is tired of London, he is tired of life“ – dieses Zitat habe ich mal wo aufgeschnappt. Und tatsächlich, ich kann nur zustimmen.
 
 

Dennoch wollten wir uns am Sonntag wieder mal über die Grenzen Londons hinauswagen. Ein Zug Richtung Südwesten brachte uns zu Hampton Court Palace. Wird wohl nur den wenigsten von euch bekannt sein… Dieses Schloss wurde im Tudor Stil gebaut und ist vor allem durch seinen berühmtesten Residenten Heinrich den VIII. bekannt. Letzterer machte sich vor allem dadurch einen Namen, dass er etwa acht oder neun Ehefrauen hatte, und die meisten davon umbringen ließ, weil ihm der Papst die Scheidung verwehrt hat. Ist vielleicht nicht unbedingt der beste Weg, um in Geschichtsbüchern verewigt zu werden, aber das ist wieder eine andere Geschichte.
 
 

Hampton Court Palace ist wirklich ein sehr schönes Gebäude, und mit seinen roten Steinmauern nahezu unverkennbar. Das Wetter an diesem Tag war natürlich auch wieder sehr wechselhaft, so dass ich gelegentlich meine liebe Not mit dem Fotografieren hatte. Was mich besonders gefreut hat: Eintritt in die Schlossgärten und Parks war an diesem Tag kostenfrei. Warum? Naja, das weiß ich eigentlich auch nicht. Was ich jedoch weiß, ist, dass uns der Eintritt sonst mindestens 5 Pfund gekostet hätte. Ins Schloss selber durften wir ohne Eintrittskarte natürlich nicht – aber einem geschenkten Gaul schaut man ja bekanntlich nicht ins Maul.
 
 

Ähnlich wie bei Versailles und Schönbrunn sind auch die Schlossgärten des Hampton Court Palace in einem geometrischen Muster angelegt, und die Buchsbäume sind aufs Genaueste beschnitten. Wie viele Gärtner hier wohl beschäftigt sind, das wüsste ich gern. Hat mir sehr gut gefallen – überhaupt dann, als die Sonne endlich wieder die Oberhand über die düsteren Wolken gewonnen hat. Übrigens habe ich auch erstmals einen Guiness World Record in natura bewundern können: den größten und gleichzeitig ältesten Weinstock der Welt. Der war schon wirklich groß, wenn man bedenkt, dass er ein eigenes Gewächshaus in mittlerer Größe benötigt. Wäre für die Weinhauer unter meinen Lesern (ich weiß dass es sie gibt) sicher interessant gewesen. Beim anschließenden Mittagessen in einem Lokal vor Ort habe ich mich wieder auf die Suche nach der perfekten Pizza von London gemacht. Leider habe ich sie wieder nicht gefunden – alle bisherigen Kandidaten waren zwar gut, haben mich aber nicht vom Hocker gehauen. Die Suche muss also weitergehen…
 
 

Seit heute vertrete ich unseren Customer Service Officer in der Arbeit. Das heißt, zusätzlich zu meiner Arbeit bin ich nun für Telefon- und E-Mail Anfragen, Beschwerden, Bewerbungen, das Meeting Catering und die Post zuständig. Da kommt schon ganz schön was zusammen – langweilig wird mir während der nächsten vier Wochen also sicher nicht. Solange dauert es nämlich noch, bis unsere neue Mitarbeiterin für diesen Fachbereich anfängt. Einen Lichtblick gibt es jedoch: mein erstes Gehalt ist endlich da! :)

Ja, recht viel mehr gibt es von dieser Woche auch nicht zu erzählen. Ich hoffe doch, dass ihr lieben Leser mir auch noch für viele weitere Wochen treu bleiben werdet!

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