Freitag, 30. Mai 2014

Schottland - Edinburgh, Glasgow, Aberdeen

Hallo allerseits,

Schon wieder ein neuer Blogeintrag. Leider fand meine Business Reise ein Ende, ehe ich mich daran gewöhnt hatte. Das Wichtigste, was ich bei der Inward Mission gelernt habe: die drei schönsten Worte sind nicht „ich liebe dich“, sondern „zahlt die Firma“. Ernsthaft, wer würde schon Nein sagen, wenn die Firma einem täglich Drei-Gänge-Menüs finanziert? Von den Hotels mal ganz zu schweigen. Wer täglich in einem Zimmer schläft, dass 8m² groß ist, wird verstehen wie sehr man sich mal über ein bisschen Platz. Und die Freude über ein eigenes, großzügiges Badezimmer war natürlich die allergrößte. Schade, dass ich wirklich nur jeweils zum Schlafen in den Hotels war – hätte ruhig ein bisschen mehr sein dürfen.

Also, ich habe es ja bereits in einem vorherigen Blog Eintrag erwähnt, an meinem Geburtstag ging es los. Am Abend habe ich im Radisson Blu in Flughafennähe eingecheckt. Der erste Eindruck vom Zimmer war durchaus ordentlich – schön eingerichtet und der berühmte britische Teppichboden durfte natürlich auch nicht fehlen. Freundlicherweise hat mir meine Firma einen Vorschuss von 30 Pfund auf die Hotelrechnung gutgeschrieben – das kommt einem netten Geburtstagsmenü doch sehr entgegen. Als Vorspeise Thai-Garnelen mit Ananas, anschließend ein Filet Steak. Ich muss ehrlich sagen, fürs Steak hab ich mich nur entschieden, weil das ja sonst überall so teuer ist und es diesmal ja „aufs Haus“ geht, mein Lieblingsessen ist es nicht unbedingt. War aber schon in Ordnung. Erstmals in meinem Leben hab ich mir auch vom Kellner einen Wein dazu empfehlen lassen und den dann auch tatsächlich genommen – nobel geht die Welt zu Grunde.

Der ganztägige Workshop im Hotel am darauffolgenden Montag verlief Gott sei Dank reibungslos. Das Frühstücksbuffet war natürlich mein Highlight – wer kann denn schon zu anständigen Ham & Eggs in der Früh schon nein sagen? Abends ging es dann Richtung Flughafen, wo unser Flieger nach Schottland abheben sollte. Abendessen in einem Flughafenrestaurant ist natürlich eher weniger spektakulär, aber einem geschenkten Gaul schaut man ja nicht ins Maul. Nachdem wir alle Sprachschul-Agenten eingecheckt hatten, ging auch schon ziemlich bald unser British Airways Flug nach Edinburgh, was überraschenderweise pünktlich und ohne Zwischenfälle verlief. Koffer hatten wir nach der Ankunft auch sehr schnell, wie man es bei einem kleinen Flughafen eben erwartet. Das zweite Hotel im Stadtzentrum von Edinburgh war von der Lage durchaus in Ordnung, nicht unbedingt luxuriös aber sauber und auch das Bett war bequem. Das ist mir persönlich immer ganz wichtig, denn in harten Betten kann ich kaum schlafen – mir kann es nicht weich genug sein.

Nach einem stärkenden Frühstück war auch der nächste Tag schon komplett verplant – drei Sprachschulen in Edinburgh wollten wir besichtigen. Sie hätten unterschiedlicher nicht sein können – kleiner Familienbetrieb, ein eigenes Schloss vor den Toren von Edinburgh sowie eine mittelgroße Sprachschule, die Grammatik völlig ausblendet und sich nur auf das Erlernen der Sprache durch ständiges Kommunizieren spezialisiert. Die zweite Sprachschule mit den schlossartigen Anwesen hat mir fast am besten gefallen – die wilden Kaninchen auf dem Gelände waren natürlich ein zusätzlicher Bonus. Abends stand ein besonderes Highlight auf dem Programm: das English UK Scotland Dinner in einem schicken Restaurant in Edinburgh. Ich hatte mir bereits vor Abreise geschworen, dass ich unter keinen Umständen das schottische Nationalgericht Haggis kosten werde. Wer wissen will wieso, den überlass ich jetzt mal den fähigen Händen von Google und Wikipedia.

Da ich aber von meinem Chef (gebürtiger Schotte) immer wieder ermutigt wurde und schließlich eine dieser bizarren Würste zum kosten herumgereicht wurde, fasste ich mir dann doch ein Herz und schnitt mir ein Stück ab. War eigentlich gar nicht sooo schlimm, schmeckt eigentlich fast wie Leberknödel. Die sind natürlich auch Geschmackssache. Trotzdem wählte ich als Vorspeise die Forelle auf Vogerlsalat, das Lamm mit Knoblauchrisotto und Brokkoli als Hauptgang und als Dessert Erdbeermouse im Schokomantel. Oh Gott, dieser Eintrag dreht sich ja wirklich nur ums Essen – aber wer seit 3 Monaten von Hofer Spezialitäten über Wasser gehalten wird, freut sich mal über ein Drei Gänge Menü.
 
 

Die Sprachschule, die wir am nächsten Tag besuchten, war ein regelrechtes Highlight: tolle Lage im Zentrum Edinburghs und super Ausstattung. Am Ende des Besuchs durften wir mit dem schuleigenen Activity Manager einen Rundgang durch die Altstadt von Edinburgh unternehmen. Glücklicherweise waren die Wettergötter heute auf unserer Seite, und ich durfte einen exzellenten Blick auf das Edinburgh Castle genießen und auch ein paar andere nette Fotos schicken. Dennoch, für eine leidenschaftliche Fotografin wie mich war unsere Zeit in Edinburgh mehr als zu wenig. So gerne wäre ich einfach entspannt die Royal Mile entlang spaziert oder hätte Holyrood Palace und Edinburgh Castle besichtigt. Aber das hebe ich mir fürs nächste Mal auf – Edinburgh ist wirklich bezaubernd und hat mich bestimmt nicht zum letzten Mal gesehen.
 
 

Nach einer etwa einstündigen Busfahrt erreichten wir das Stadtzentrum von Glasgow, Schottlands größer Stadt und wirtschaftliches Zentrum des Landes. Die Universität, die wir dort besichtigten, hat doch tatsächlich etwa 32.000 (!!!) Studenten. Das bestärkt Glasgow’s Ruf als Universitätsstadt nur noch  mehr. Nach dieser aufschlussreiches Besichtigung gingen wir zum vergnüglichen Teil über  - eine Open Bus Tour durch Glasgow. Auf dieser Tour durch die Stadt hat sich mich sehr an Manchester erinnert: beide haben ein wirklich sehr schönes Rathaus auf einem weitläufigen Platz und strecken sich relativ weit nach außen, wo die ganze Industrie zu finden ist. Dieses schöne Rathaus befindet sich am George Square (auch im Normalfall das erste Bild wenn man Glasgow googlet) und ich hätte mich schon so auf ein schönes Bild von diesem Platz gefreut. Blöderweise fand aber am darauffolgenden Wochenende ein Festival hier statt, wofür die Bühnen aufgebaut wurden. Sogar Coldplay gibt sich für diese Veranstaltung die Ehre – hätten sie das Event nicht ein anderes Mal veranstalten können? Aber man bekommt leider nicht immer das, was man will – so ist das eben.
 
 

Unser Hotel hatte dieses Mal wirklich eine exzellente Lage, gerade mal zwei Gehminuten vom George Square entfernt. Wieder mal hatte ich nur kurz Zeit, mir eine Postkarte im Souvenirladen um die Ecke zu kaufen, ehe wieder ein Drei Gänge Menü auf dem Plan stand. Dieses war wirklich mit Abstand das beste: Kartoffel-Lauch-Suppe als Vorspeise (sowieso meine Lieblingssuppe), Hühnerbrust mit Black Pudding und Kartoffelpüree als Hauptgang und als Dessert einen ausgezeichneten Zimtkuchen mit heißen Himbeeren und Schlagobers. Besonders Letzterer war zum Dahinschmelzen.

Am nächsten Tag ging es schon ganz früh nach Aberdeen, Schottlands Öl-Hauptstadt. Nach etwa dreistündiger Fahrt wurden wir mit verregnetem Wetter begrüßt – wie schnell die Temperaturen hier umschlagen ist echt ein Wahnsinn. Nach der Schulbesichtigung bekamen wir auch diesmal etwas mehr von der Stadt zu sehen. Am Strand hat es mir, trotz Regen, am besten gefallen. Bei schönem Wetter sollen sich hier auch oft Seehunde tummeln – schade, ich hätte doch so gerne welche gesehen. Aber dazu werde ich dann die Gelegenheit haben, wenn ich nach San Francisco fliege (irgendwann in weiter Ferne). Aberdeen ist doch ganz nett, hat mich aber nicht so in seinen Bann gezogen wie Edinburgh.
 
 

Am Flughafen wurde es am Abend leider etwas chaotisch, da unser Flug Verspätung hatte und auch zwischendurch der Gate geändert wurde. Zurück an London hätten wir dann auch fast einen unserer Mitreisenden am Flughafen verloren. Um 1 Uhr morgens trafen wir schließlich endlich im Hotel ein. Dass wir alle schon reif fürs Bett waren, hat man uns wahrscheinlich angesehen. Dieses Hotel war definitiv das beste – schön eingerichtete Zimmer und komplett modernes Bad. Das lässt bei mir keine Wünsche offen. Nach einem weiteren ganztägigen Workshop am nächsten Tag hatten wir unser Fairwell Gala Dinner in einem Privatclub. Leider hat mich dieses Essen für einen Preis von 70 Pfund pro Person (hab es zwar nicht bezahlt, aber zur Veranschaulichung) nicht überzeugt. Zum Lachs als Vorspeise gab es keine Brot oder Gebäck, mein Lamm war immer noch blutig und sehr fettdurchzogen, außerdem gab es lediglich ein paar kleine Erdäpfel und Unmengen an Erbsen als Beilage. Wer soll denn so viele Erbsen essen? Das Dessert hätte es fast wieder gut gemacht – gesalzenes Karamell Eis mit Schoko Fondant. Das ist eine Art kleiner Schokokuchen mit flüssigem Kern. Zum Dahinschmelzen, diesmal im wahrsten Sinne des Wortes. War jedoch ein sehr netter Abend und ich habe wieder neue berufliche Kontakte geknüpft.



Nach einer weiteren Nacht im Hotel durfte ich am Samstag auschecken und wieder nach Hause – schade eigentlich, es war wirklich ein tolles Erlebnis, in beruflicher wie auch in privater Hinsicht. Und eine Schottland Tour mit vielen Schlössern steht bereits auf meinem Fixprogramm in den nächsten Jahren!

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